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Hessenpokal: HG mogelt sich ins Halbfinale

Mit dem nötigen Quentchen Glück hat sich Bad Homburg bei den Schachfreunden Neuberg in das Halbfinale des Hessischen 4er-Pokals gespielt.

Beide Mannschaften waren urlaubsbedingt (Bad Homburg) und wegen des Opens in Pardubice (Neuberg) spürbar ersatzgeschwächt, aber das tat dem großen Kampfgeist keinen Abbruch. Und man konnte immer noch von einem Match Oberliga - Hessenliga sprechen.

Rasch hatte Ramat Faqiry am vierten Brett remisiert - dieses Ergebnis lag voll im Plan und wurde als Erfolg für Bad Homburg gewertet. Allerdings sah es an den anderen Brettern nicht so gut aus. Zwar hatte Ingo Hanemann zu diesem Zeitpunkt scheinbar die besseren Chancen, aber die beiden vorderen Bretter standen schwer unter Druck.

Die letzte Spielstunde vor der Zeitkontrolle lief - und das Geschehen entwickelte sich zunächst nicht zum Vorteil der Kurstädter:

     
Von links:
Walter Schmidt (Weiß) war mit seinem labilen Zentrum bereits strategisch überspielt und musste sich insbesondere mit der Drohung
23. ... Sxc3 auseinandersetzen. Er setzte mit 23. Dg5 alles auf die Karte Verwicklung, später mit Erfolg, siehe unten.
Ralf Dunsbach (Schwarz) musste ein schwieriges Endspiel verteidigen, konnte sich aber später retten, nachdem sein Gegner nicht den richtigen Gewinnplan fand.
Die Stellung von Ingo Hanemann (Schwarz) stand inzwischen auf Spitz und Knopf und endete nach
40. Txf6+ Kxf6 41. Dd8+ mit einem Remis, als Weiß einsehen musste, dass es nicht richtig weiter geht.
Ramat Faqiry hatte bereits ausgangs der Eröffnungsphase in der Diagrammstellung remisiert.

Nach der Zeitkontrolle hatten sich die hinteren Bretter zum Remis entwickelt - es lief nur noch das Spitzenbrett zwischen Walter Schmidt und Aaron Knickel. Weiß hatte nur knapp die Zeitnot überlebt, dabei aber eine Qualität gespuckt. Die Stellung sollte trotz der offenen Königsstellung und des absehbaren Springers auf e4 technisch für den Neuberger Spieler gewonnen sein, wenn Schwarz genau spielt (z.B. 41. ... Td8!). Aber er zog hier und in der Folge nachlässig 41. ... Tf7? 42. Dc4 Te7 43. h3 De6 44. Dc2+ Kg8 45. Se4 und konnte bereits das Eindringen mit dem Turm auf d6 nicht mehr verhindern. Weiß konnte danach sogar noch gewinnen und den Big Point einsammeln!

Die Einzelergebnisse

SF Neuberg SK Bad Homburg Ergebnis
Aaron Knickel    Walter Schmidt    0:1
FM Norbert Heck   FM Ralf Dunsbach   ½:½
Dennis Hankel   Ingo Hanemann ½:½
Harald Skarke Ramat Faqiry ½:½
Gesamt: 1½:2½

Zweifellos ein glücklicher Sieg, der Bad Homburg ins Halbfinale brachte. Mit einem weiteren Sieg - gegen zunehmend schwerere Gegnerschaft, versteht sich - wäre der Schachklub sogar erstmals auf der Deutschen Pokalebene dabei! Das nächste Match steigt am 15. August.

 
 
Schafften den Einzug ins Halbfinale: Walter Schmidt, Ralf Dunsbach, Ingo Hanemann und Ramat Faqiry.

Der Kampf aus der Sicht von Neuberg