Traumhafter Sonnenschein - fast frühsommerliche Temperaturen begleiten die IV. Bad Homburger Mannschaft des SK Bad Homburg 1927 am 30.03.2014 im abschließenden Duell der aktuellen Saison gegen den Blindenschachklub FFM. Bereits im Vorfeld war abzusehen, daß es auch im Spiellokal des heutigen Gegners „heiß“ zur Sache gehen würde.
Die Homburger sind in der gemeldeten Stammformation, ergänzt mit drei heute besonders wichtigen Kräften, vollständig angeteten.
Immer wieder beeindruckend: Finger erkennen Schachfiguren.
Joachim Petry entwickelt sich zusehens kontinuierlich zu einer Art spielentscheidenden "Joker". Das hat möglicherweise auch sein Gegner mitbekommen - der erst gar nicht erschienen ist. Jedenfalls nach einer Stude Spieldauer sammelt Petry den ersten Siegespunkt am sechten Brett ein.
Einige Zeit später bot Philippe Fallouh - ein neues Talent der Homburger Jugend - seinem Gegner am achten Brett Remis an. Dieser stimmte nach kurzer Bedenkzeit zu.
Ein sehr erfolgreicher Auftakt wurde dann leider kurz getrübt. Peter Sabel am dritten Brett übersieht ein Scheinopfer - Konsequenz Damensgabel auf e5 mit Schach auf g7 und anschließendem Turmverlust auf c7. Die Partie ist verloren.
Erhard Siegel spielt in gewohnt routinierter Form gegen einen starken Gegner am fünften Brett. Nach einem ausgewogenen Spiel auf beiden Seiten einigte man sich schließlich friedlich auf ein Remis. Beate Drumm am zweiten Homburger Brett konnte den starken gegnerischen Angriff heute leider nicht standhalten und verlor.
Am siebten Brett war Regina Thaler im Einsatz. Und sie machte ihre Sache ausgezeichnet. Für ihr engatiertes Spielen wurde sie schließlich mit dem ersten Sieg im Dienste der Homburger Mannschaft belohnt. Olaf Winter hatte heute Pech. Er stellte eine Figur ein und gab die Partie in der Folge verloren.
Regina Thaler wurde für ihr Spiel mit dem ersten Sieg der laufenden Saison belohnt.
Das ergibt einen Zwischenstand nach Punkten von 4:3.
Unentschieden oder Niederlage? Dies wurde nunmehr durch den Mannschaftsführer höchst persönlich bestimmt. So kämpfte Frank Müller hellwach in einem spannenden "Finale" am Ende ganz einsam am vierten Brett in der letzten noch laufenden Partie.
So versuchte der Gegner mit Schwarz, in einer eher seltenen Variante der Spanischen Partie - der Bird-Verteidigung - Müller von Anfang an unter Druck zu setzen. Doch Müller parierte und hat das Spielgeschehen stets im Griff. Der Gegner rochiert lang setzt auf Frontalangriff am Königsflügel. Zusammengezogene Schwerfiguren auf der G-Reihe (Turm-Dame-Turm) verstärken die angriffslustigen voreilenden Bauern am königlichen Flügel. Dabei richten diese einen finster betrohlich fokussierten Blick auf den nahestehenden weißen König. Die Dominanz der schwarzen Angriffsmaschinerie wirkt erdrückend. Doch Frank Müller verteidigt sich zäh und kann die brandgefährliche Lage kontrollieren. Er gewinnt zwei Mehrbauern, dann eine Figur und schließlich die Partie.
Mannschaftsführer Frank Müller holte den entscheidenden Sieg (hier ein Foto aus einem älteren Mannschaftskampf).
Der Mannschaftskampf mit wie gewohnt angenehmer Atmosphäre endet friedlich. Beide Seiten dürfte wohl das Ergebnis von 4:4 letztlich zufriedenstellen. (P.S.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg IV | Blinden SK FFM | 4,0 - 4,0 | ||
---|---|---|---|---|
Olaf Winter | 1605 | Rainer Hahn | 1454 | 0 - 1 |
Beate Drumm | 1369 | Thomas Reitz | 1603 | 0 - 1 |
Peter Sabel | 1470 | Dieter Eberle | 1505 | 0 - 1 |
Frank Müller | 1360 | Joachim Krawczyk | 1305 | 1 - 0 |
Erhard Siegel | 1604 | Vasyl Demianyk | 1208 | ½ - ½ |
Joachim Petry | 1190 | Gerhard Stefan | 1350 | + / - |
Regina Thaler | 983 | Manfred Scharpenberg | ---- | 1 - 0 |
Philippe Fallouh | 842 | Helmut Kahler | 1250 | ½ - ½ |