1. Mannschaft, Hessenliga:
Der Blick auf die Einzelergebnisse zeigt es bereits. Der Gastgeber war mit 4 Titelträgern vor Ort und Bad Homburg als Außenseiter nach Heusenstamm gereist:
SC Heusenstamm | SK Bad Homburg | 4½ - 3½ | ||
IM Stefan Solonar | 2176 | FM Ryhor Isserman | 2274 | ½ - ½ |
IM Klaus Klundt | 2335 | Walter Schmidt | 2188 | 1 - 0 |
FM Igor Zuyev | 2282 | Richard Kaiser | 2137 | 0 - 1 |
Simon Prudlo | 2143 | FM Ralf Dunsbach | 2126 | ½ - ½ |
Arvid van Rahden | 2136 | Egon Merkle | 2113 | ½ - ½ |
FM Vladimir Rapoport | 2214 | Ingo Hanemann | 2117 | 1 - 0 |
Rudolf Benninger | 2042 | Dirk Schneider | 1984 | 1 - 0 |
Steffi Janotta | 1968 | Volker Novak | 2095 | 0 - 1 |
Kurz nach Spielbeginn einigten sich Egon Merkle und Ryhor Isserman mit ihren Gegnern auf ein kurzes Remis.
Doch am Brett von Walter Schmidt zeigte der Internationale Meister Klaus Klundt früh, wo der Hammer hängt.
Walter Schmidt hatte mit Schwarz durch eine strategische Fehlentscheidung den weißfeldrigen Läufer getauscht und war danach in große Schwierigkeiten geraten. In der Diagrammstellung hatte er gerade noch die Rochade geschafft und war froh, dass wenigstens das geklappt hatte.
Allerdings wurde er damit nicht glücklich, denn es folgte das vorbereitete 17. Sxe5! dxe5 18. Lg5 Dc6 19. Df3 und Schwarz musste den Springer ziehen und wegen der Möglichkeiten Sd5 und Le7 entscheidendes Material hergeben - bei verbleibend chancenloser Stellung.
Kurz später blieb ihm nur noch die Aufgabe in einer ziemlich demotivierenden Position.
Viel besser machte es aber Richard Kaiser, der gegen Fide-Meister Igor Zuyev groß aufspielte und einen schönen Skalp an seinen Gürtel heften konnte. In der Diagrammstellung hatte Schwarz schon ein Remis abgelehnt, aber am Drücker war jetzt Richard Kaiser mit Weiß.
Nach 1. g4! ging das gewünschte 1. ... Sd6 2. Sxd5! nicht, so dass Schwarz sich schweren Herzens zu 1. ... Lxc3 2. bxc3 Sg7 entschloss. Aber jetzt machte Richard Kaiser Jagd auf den schwarzen König: 3. f5! Te8 4. f6 Se6 5. Dh6 mit der tödlichen Drohung 6. Txe6.
Zwar konnte Schwarz den Laden zunächst mit 5. ... Dc7 noch zusammenhalten, aber langfristig ist mit solchen Felderschwächen gegen Richard Kaiser nichts auszurichten: Der 2:2 Ausgleich!
Wer so schnell gewinnt, von dem gibt es keine aktuellen Fotos: Richard Kaiser bei einem Mannschaftskampf im Vorjahr.
Leider verlor auch Ingo Hanemann noch deutlich vor der Zeitkontrolle, so dass sich die Aussichten wieder verdüsterten, zumal auch am Brett von Dirk Schneider die Krise in der Zeitnot den Sack zu machte: 2 Minusbauern und beim zu erwartenden Zwischenstand von 2:4 aus Bad Homburger Sicht nur noch die Aussicht auf ein Mannschafts-Unentschieden - wenn es gut läuft.
Dirk Schneider (vorne links) zieht seine Partie noch eine Weile hin, aber er würde verlieren. Volker Novak (hinten links) hatte dagegen in Zeitnot von einem Einsteller seiner Gegnerin profitiert und würde gewinnen.
Mannschaftsführer Volker Novak, der nach anfänglicher Druckstellung in Zeitnot seinen Vorteil zunächst vergab, dann aber mit einer Springergabel im 40. Zug die Qualität gewann, holte in der 6. Spielstunde tatsächlich den vollen Punkt und verkürzte auf 3:4.
Und so hing das Match an der Partie von Ralf Dunsbach.
Im Diagramm hätte Ralf Dunsbach mit 43. ... Ta2! praktisch die Damen tauschen können und große Chancen erhalten. Leider vergaß er diese Möglichkeit und zog schablonenhaft 43. ... Dd5 44. Ta1 wonach auch der weiße Freibauer auf b5 an Gewicht gewann was knapp zum Remis reichte.
Insgesamt endete das Match also mit einer 3½:4½-Niederlage - die zweite in dieser Höhe gegen die Spitzenteams der Liga! In 3 Wochen kommt Kassel ins Kurhaus nach Bad Homburg. Geht es nach Plan von Mannschaftsführer Volker Novak, so muss dort ein Punkt her - allerdings schlug der Spitzenreiter zuletzt im Nord-Derby der Liga den SK Marburg glatt mit 6:2 und ist klar auf Meisterschaftskurs. (W.S.)
Ralf Dunsbach (rechts) mühte sich gegen Simon Prudlo die kompletten 6 Stunden lang ab - ein vorbildlicher Einsatz, der leider nicht mit einem vollen Punkt belohnt wurde.
2. Mannschaft, Bezirksoberliga: Die Reserve ließ gegen die Gäste vom SC Eschbach i. Usi-Land nichts anbrennen und gewann sicher mit 5½:2½, wobei ein absoluter Kantersieg im Bereich des Möglichen lag. Zum Bericht.
3. Mannschaft, Bezirksliga: In der Bezirksliga gelang den Bad Homburgern allerdings ein Kantersieg: 7½:½ gegen die überforderden Spieler vom Blindenschachklub Frankfurt. Zum Bericht.
4. Mannschaft, Kreisliga: Ein schöner Erfolg für die Jugendspieler um Erhard Siegel, die freilich ohne ihren Mannschaftsführer antraten: ein 3:3 bei den Königsjägern in Hungen. Zum Bericht.