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Hessenliga: Spannendes 4:4 gegen Dotzheim

Das fünfte Jahr in der Hessenliga, das fünfte Match gegen die SAbt. Dotzheim. Das war also das Match der derzeitigen "Liga-Oldies", denn keine anderen Mannschaften sind seit dem Abstieg der SVG Eppstein länger ununterbrochen in der Hessenliga.

In den drei Vorjahren waren Bad Homburg zwei Remisen (2012/13 und 2011/12) und ein Sieg gelungen, während es in der Auftaktsaison noch eine Niederlage gesetzt hatte.

Eine spannende Sache also und Bad Homburg konnte mit einer tollen Truppe auflaufen: der etatmäßige Mannschaftsführer Volker Novak wurde durch Edelreservist Egon Merkle ersetzt. Aber auch die Gastgeber ließen sich nicht lumpen und liefen mit den Ranglistenplätzen 1-8 auf.


Auftakt in den Räumen des Goldenen Springers in Wiesbaden, dem Ausweichlokal des TuS Dotzheim.

Ralf Dunsbach kam unverschuldet einige Minuten zu spät, aber es war sein Gegner, der - offenbar von Dunsbachs Sd4-Spanier überrascht - schon nach 4 Zügen eine Stunde Bedenkzeit auf der Uhr hatte. Aber am Ende war nichts zu machen: Remis noch vor der Zeitkontrolle.

Deutlich vorteilhafter verliefen die Weiß-Partien von Alexander Haucke (linkes Diagramm) und Richard Kaiser. In seinem dritten Spiel für den Schachklub errang Ersterer seinen ersten Sieg, als sein Gegner von 25. Sd5! überrascht wurde. Es half nichts, eine Figur war weg!

Ähnlich bei Richard Kaiser, der die Partie noch deutlicher überlegen führte: Nach einem Figurenopfer von Weiß klebten alle schwarzen Figuren aneinander und dieses Durcheinander nutzte 28. Sa2! aus. Da half auch die Verzweiflungsverwicklung 28. ... Ld5 29. Txc8+ Txc8 30. Txc8+ Sf8 31. Dxd5! nichts mehr. Punkt für Richard Kaiser, einem der Topscorer der Hessenliga.

Derweil hatte Ryhor Isserman am Spitzenbrett etwas glücklich remisiert, allerdings musste Manfred Kroth nach zäher Verteidigung seinem Zeitverbrauch Tribut zollen: 15 Züge in 3 Sekunden (!) - das war nicht zu schaffen.


Neuzugang und Verstärkung Alexander Haucke war zum ersten Mal siegreich und hat jetzt 1½ Punkte aus 3 Partien auf dem Konto.

Noch in der Zeitnotphase fielen die zwei vorletzen Entscheidungen: Während Egon Merkle den heftigen Königsangriff seines Gegners abwehren konnte, aber mit einer Remisstellung verblieb, war Ingo Hanemann, der zuvor seinen Gegner am Damenflügel ausgespielt hatte, selbiges nicht vergönnt: Er verlor zum 3½:3½-Zwischenstand.

Jetzt hing alles an Walter Schmidt, der die überlegene Eröffnungsbehandlung seines Gegenübers anerkennen musste und die ganze Partie über mit dem Rücken zur Wand gestanden hatte.

Er warf seinem Gegner aber immer weitere Steine in den Weg - und das sollte sich jetzt auszahlen: Die Diagrammstellung ist im Gewinnsinne schon schwierig für Weiß, aber mit dem für alle Kiebitze (und den Gegner) überraschenden 46. ... Tf6! betonierte Walter Schmidt eine Festung.

Zwar gingen nach 47. Txf6 gxf6 48. Dxf6 Te8 49. Dxh6 zwei Bauern über die Wupper, aber die Stellung nach 49. Te6! ist ein Buchremis!

Diese Remisstellung kannte auch schon der gute alte Ludek Pachman. Zerlesen, zerfleddert, aber diese 5,80 DM aus dem Jahr 1980 haben sich spätestens gestern gelohnt!

Das mit dem Remis sah dann auch das Dotzheimer Spitzenbrett nach weiteren 35 Zügen ein und so endete der Mannschaftskampf erwartet knapp mit einem 4:4, was beide Teams weiter in das Zentrum der Tabelle rückt. (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SAbt. TuS Dotzheim SK Bad Homburg 4,0 - 4,0
Stefan Meyer  2052 FM Ryhor Isserman  2270 ½ - ½
Valeriy Krenz  2175 Walter Schmidt  2143 ½ - ½
Kurt Schreiber  2057 Alexander Haucke  2174 0 - 1
Peter Feist  2156 FM Ralf Dunsbach  2129 ½ - ½
Frank Krahe  2096 Ingo Hanemann  2144 1 - 0
Dirk Emmerich  2104 Manfred Kroth  1999 1 - 0
Georg Regis  2003 Richard Kaiser  2077 0 - 1
Peter Wafzig  2070 Egon Merkle  2135 ½ - ½