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Gegen Anand & Co: Mannschaftssimultan

Wie in den letzten Jahren (zuletzt 2011) fuhren auch an vergangenen Samstag einige Bad Homburger Spieler nach Baden Baden, um dort im Rahmen des jährlichen Mannschaftssimultans den Kampf mit den Deutschen Meistern der OSG Baden Baden aufzunehmen. Auf Seite der OSG Baden-Baden spielten Ex-Weltmeister Vishy Anand, Etienne Bacrot, Francisco Vallejo Pons, Jan Gustafsson, Philipp Schlosser, Roland Schmaltz, Ketino Kachiani-Gersinska, Katja Borulya, Yaroslav Srokovski und Ia Tammert.

Der SK Bad Homburg wurde repräsentiert durch die Spieler Frank Hoffmann, Matthias Siegmann und Oliver Annen.


Bad Homburger mit dem kleinen Weltmeister Vishy Anand - rein körpergrößenmäßig, versteht sich.

Als es schließlich losging, wurde der erste Zug von Weiss traditionell von Vishy Anand ausgeführt. Nach einigen Zügen und 34 Grad im Schatten stand den Profis sowie auch den Amateuren recht schnell der Schweiß auf der Stirn, so dass unklar war, wer an diesem Tag die bessere Kondition haben sollte.

Von den schwierigen Temperaturbedingungen unbeeindruckt war die Bad Homburger Delegation dennoch fest entschlossen, sich wie in den Jahren zuvor einen weiteren Großmeisterskalp zu holen. Dementsprechend wurde auch nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung an den Brettern agiert.

Zunächst keimte an den Brettern der Bad Homburger dann auch etwas Hoffnung auf. Doch wie so häufig ist Hoffnung nur Mangel an Information, was sich anhand des sauberen Gegenspiels der Großmeister schnell zeigte.


Frank Hoffmann, hier noch mit spürbarem Siegeswillen. Doch häufig "ist Hoffnung nur Mangel an Information"!

Denn die Angriffsbemühungen an zwei Brettern wurden nach ca. 20 Zügen humorlos ausgekontert. Zum Einen war der Königsflügel von Frank Hoffmann zu stark unter Druck geraten und zum Anderen hatte Matthias Siegmann eine Kombination falsch eingeschätzt, sodass beide Partien leider mit Verlust endeten.

Der dritte im Bunde, Oliver Annen, konnte sich hingegen bereits in der Eröffnungsphase prächtig entwickeln, so dass Weiss - also die Großmeistertruppe - zu keinem Zeitpunkt in der Partie Initiative ergreifen konnte. Das erreichte Endspiel wurde noch vor Ort als sicher Remis für Schwarz eingeschätzt.


Der unbestrittene Star des Deutschen Meisters zieht gerade am Brett von Oliver Annen. Danach kommt Matthias Siegmann an die Reihe.

In Wahrheit war die Chance, hier einen ganzen Punkt mitzunehmen, zwischenzeitlich viel größer als gedacht, wie die nachträgliche häusliche Computeranalyse mit einer Stellungsbewertung von -1.8 für Schwarz zeigte. Die Partie endete schließlich Remis - ein schöner Erfolg!

Das Mannschaftssimultan war auch in diesem Jahr einmal mehr eine Reise wert und ist jedem Schachspieler zu empfehlen. Von den 127 Brettern gab es aus Sicht der Amateure übrigens 9 Siege und 17 Remis. (O.A.)