Es hat nicht sollen sein: Der Schachklub Bad Homburg konnte beide Halbfinal-Chancen im 4erPokal nicht nutzen und scheidet aus dem Wettbewerb aus (siehe übrigens auch auf der Oberurseler Seite).
Bad Homburg "Rot" traf auf Oberursel. Das war schon im Vorjahr eine harte Nuss gewesen, aber der Nachbarverein rüstete noch einmal auf: IM Margolin und die 3 Fide-Meister Malek, Schlamp und Haubt brachten einen Elo-Schnitt von 2340 auf die Waage! Im Vorfeld schüchtern aufkeimende Hoffnungen der Bad Homburger fühlten sich angesichts dieser Elefanten schon einmal glatt plattgetrampelt.
Elefanten (jeweils links) gegen Kurstädter - noch steht es 0:0. (Alle Bilder: Wolfram Schneider)
Aber wer nicht kämpft, hat schon verloren - und es wurde ein enges, dennoch harmonisches, Match: Ryhor Isserman hatte den Internationalen Meister Boris Margolin im Griff und konnte ein Remis aus der Position der Stärke heraus annehmen, da kein Durchkommen zu finden war. Zu diesem Zeitpunkt hatte Richard Kaiser bereits eine Mehrfigur und segelte den Punkt souverän nach Hause.
Richard Kaiser (vorne rechts) ließ mit seinem sicheren Sieg die Kurstädter wieder hoffen.
Leider nur an Brett 4 - so dass die Berliner Wertung gegen Bad Homburg sprach. Denn Walter Schmidt stand die ganze Partie über sehr schlecht - und musste schließlich nach einem von Daniel Malek sicher vorgetragegen Minoritätsangriff die Waffen strecken, ohne auch nur einen aktiven Zug gemacht zu haben. Es kam alles zusammen: Schwarz stand passiv, hatte einen Minusbauern, zu dem sich Schwächen gesellten. Als noch Zugzwang hinzukam, war es endlich aus.
Damit stand es 1½:1½ "gegen" Bad Homburg und der ausgezeichnete Konterspieler Manfred Kroth wurde in den letzten Minuten leider zur tragischen Figur.
Robert Schlamp (links) gegen Manfred Kroth: Der Oberurseler hätte 4 Stunden später fast den Gesamtsieg weggestellt. Aber leider --- siehe Text.
Nach zäher Verteidigung hatte er in nebenstehender Stellung das Remis schon sicher. Robert Schlamp wollte die Züge mit 39. Sa7 Tc7 40. Sb5 wiederholen, wurde aber von 40. ... Tf7! überrascht. Nach 41. g3 g5 42. Tc1 hätte das coole 42. ... Le3 43. Sc7+ Ke7 gewonnen, aber Manfred Kroth sah bei schwindender Bedenkzeit Gespenster und verlor mit 42. ... Sd7 43. Sc7+ Ke7 44. e6 den Faden und später die Partie.
Schade - es hätte klappen können. Aber so ist Oberursel ein würdiger Finalist. Der Frankfurter TV wird es im Finale schwer haben.
Die Einzelergebnisse
SV Oberursel | SK Bad Homburg | Ergebnis |
IM Boris Margolin | FM Ryhor Isserman | ½:½ |
FM Daniel Malek | Walter Schmidt | 1:0 |
FM Robert Schlamp | Manfred Kroth | 1:0 |
FM Georg Haubt | Richard Kaiser | 0:1 | Gesamt: | 2½:1½ |
Auch das Spiel von Bad Homburg "Blau" beim Frankfurter TV stand nicht unter einem guten Stern.
Hellmuth Lebermann fand nicht die richtige Einstellung zum Kampf und verlor chancenlos. Leider vergab auch FM Ralf Dunsbach am Spitzenbrett ein gut aussehendes Endspiel zum Remis, so dass Bad Homburg schon die beiden hinteren Bretter hätte gewinnen müssen. Das gelang allerdings nur Ramat Faqiry, der seinen Gegner noch austricksen konnte - T. Mussler musste sich mit einem glücklichen Remis begnügen, so dass das Match mit 2:2 bei schlechterer Berliner Wertung verloren ging.
Ramat Faqiry holte den Ehrentreffer beim Frankfurter TV
Nach Auskunft von T. Mussler war in diesem Kampf mehr drin - aber wie einleitend gesagt: Es hat nicht sollen sein.
Die Einzelergebnisse
Frankfurter TV | SK Bad Homburg | Ergebnis |
Grover Rondonuwu | FM Ralf Dunsbach | ½:½ |
Eric Pade | Hellmuth Lebermann | 1:0 |
Ulrich Fischer | T. Mussler | ½:½ |
Dominik Storch | Ramat Faqiry | 0:1 | Gesamt: | 2:2 | Berliner Wertung: | 6:4 |