"Du hast keine Chance, nutze sie!", mit diesem Motto im Gepäck fuhr die zweite Mannschaft des Schachklubs zum fälligen Verbandsspiel bei der ersten Mannschaft der Schachfreunde Frankfurt. Um es gleich vorweg zu sagen: Sie nutzt sie und kehrte mit einem 4:4 zurück, das auch mit Blick auf das Tabellenende Entspannung verschafft.
Sehr früh wählte Walter Heil eine unglückliche Abwicklung und stand nach der Riposte seines Gegners auf verlorenem Posten. Ebenfalls noch recht früh wurden dann recht verflachten Stellungen bei Günter Horny und Wolfgangt Hettler Remis gegeben, bevor sich etwas Aufregendes ereignen konnte.
Es dauerte weit über eine Stunde, bis Otto Reimer die auf einem Figurenopfer basierenden Gewinnversuche seines Gegners neutralisiert und sich dabei sogar einen Gegenangriff aufgebaut hatte. Danach kam er ans Ruder und ließ sich den Gewinn zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich nicht mehr nehmen.
Inzwischen hatte Hellmuth Lebermann auch etwas auf dem Brett aufgeräumt und kämpfte mit einem Mehrbauern in einem Turm plus ungleichfarbige Läufer-Endspiel ohne den vollen Punkt einfahren zu können: 2½:2½.
Am Spitzenbrett profitierte Peter Dertscheny von der Zeitnot seines Gegners und gewann eine Partie, die nicht immer Gutes für ihn erhoffen ließ. Leider war es dann einer der zuverlässigsten Spieler, Manfred Kühlmeyer, der sich zu einem Zeitpunkt, als es nicht sehr gut für Bad Homburg aussah, für eine aktive Spielweise entschloss und nach gutem Konterspiel seines Gegner eine Niederlage zum 3½:3½ quittieren musste.
Jonas Lenz avancierte zum Matchwinner - denn ein 4:4 gegen den hohen Favoriten ist wie ein Sieg!
Somit hing alles an Jonas Lenz, der mit Schwarz in beengter Stellung gegen die Zeitnot kämpfte und seinen 40. Zug mit einer Sekunde Restbedenkzeit auf der mechanischen Uhr (wie sich beim nächsten Zug des Gegner herausstellte) auf das Brett brachte. Dieser war sicherlich nicht einer der besten in der Partie und führte nach einigen weiteren Zügen zu einem Turmendspiel mit einem gedeckten Freibauern des Gegners. Allerdings wurden beide Könige vom gegnerischen Turm auf der 7ten Reihe in ihrer Aktivität stark eingeschränkt, so dass sich nach über 60 Zügen nach beiderseitigem sicherlich nicht optimalem Spiel eine Remisstellung ergab, die den 4:4-Endstand bedeutete.
An dieser Stelle geht ein großes Lob an Jonas Lenz, der trotz seiner Jugend das schlecht stehende Turmendspiel mit Ruhe und Übersicht retten konnte (G.H.).
Die Einzelergebnisse:
Sfr. Frankfurt | SK Bad Homburg II | 4,0 - 4,0 | ||
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Omri Schlesinger | 2166 | Peter Dertscheny | 1966 | 0 - 1 |
Rezaul Kabir | 2045 | Manfred Kühlmeyer | 2067 | 1 - 0 |
Jasmin Breitwieser | 1949 | Hellmuth Lebermann | 1858 | ½ - ½ |
Helmut Biller | 1959 | Walter Heil | 1803 | 1 - 0 |
Tarik Dörr | 1904 | Otto Reimer | 1763 | 0 - 1 |
Ulrich von Auer | 1995 | Jonas Lenz | 1852 | ½ - ½ |
Wolfgang Orlinski | 2016 | Günter Horny | 1796 | ½ - ½ |
Thorsten Ostermeier | 1908 | Wolfgang Hettler | 1855 | ½ - ½ |