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Schlussgong Hessenliga: 6½ gegen Nied!

Schlusstag in der Hessenliga: Für Gastgeber König Nied und die Kurstädter ging es um wenig bis nichts. Und die Bad Homburger fuhren durchaus friedlich gestimmt nach Frankfurt. Aber Nied wollte versuchen, seine eher theoretische Chance auf den Aufstieg zu nutzen und beschied frühe Friedensverhandlungen abschlägig.

Beide Teams waren ja auch in ziemlich guter Besetzung angetreten und so entspann sich ein heftiger Schlagabtausch.

Schön früh musste nämlich Peter Dertscheny den Schlag 11. e6! (siehe Diagramm) hinnehmen und das sah gar nicht gut aus. Der nervenstarke Kurstädter entschloss sich zu 11. ... Lxe6 12. Txe6 fxe6 13. Se5 g6, hätte aber nach 14. Dg4! wohl bald die Segel gestrichen. Aber Weiß fand diesen Gewinn nicht und zog schwach 14. Dc2? Tg8, wonach Schwarz immerhin noch lebte.

Es kam, wie so oft in solchen Fällen: Schwarz kämpfte Zug für Zug Terrain zurück, bekam die Oberhand im Endspiel und siegte - ganz am Ende im Turmendspiel! Glück gehabt!

Ähnlich an Brett 4: Walter Schmidt wurde als Nachziehender heftig und unter Bauernopfer beschossen, aber das war inkorrekt und seine Stellung sollte eigentlich gewonnen sein. Da war es auch schon passiert: Nach zuletzt 20. ... Dc7-e5?? (statt 20. ... Df4! 21. Sxg7 De5!) hätte Weiß mit dem hübschen Schlag 21. Lxc6!! Lxc6(?) 22. g6! den Sieg an seine Fahnen heften können.

Aber auch hier: Fide-Meister Sebastian Gramlich ging an dieser Chance vorbei und dann hoffnungslos unter!

Eher unspektakulären Remisen von Ingo Hanemann und Manfred Kroth folgte ein Damenfang durch Ryhor Isserman am Spitzenbrett, so dass Bad Homburg schon lange vor der Zeitkontrolle ein hoher Sieg ins Haus stand. Und in der Tat: Auch Ramat Faqiry und Mannschaftsführer Egon Merkle gewannen souverän ihre Partien zum 6:1-Zwischenstand!


Ramat Faqiry, links, hat am Ende der Saison nach zuletzt 3 aus 4 doch noch zu seiner Form gefunden, nachdem sich für ihn der Auftakt ausgesprochen schwierig gestaltete.

Den Schlusspunkt setzte Ralf Dunsbach: Er versuchte noch ein bißchen, "endlich auch einmal eine Partie zu gewinnen" - aber es sollte nicht sein: Remis nach 5 Stunden zum 6½:1½ Endstand.


Ralf Dunsbach mit Weiss noch vor der Zeitnotphase: Mit Läuferpaar und unsicherem gegnerischem König rechnete er sich Siegchancen aus, aber leider wurde daraus nichts.

Damit wurde auch die 4 Saison in der Hessenliga für die Kurstädter ein Erfolg: Bronze und das Gefühl, zu den Spitzenteams der Liga zu gehören. Mal sehen, was die nächste Saison bringt. (W.S.)

Die Einzelergebnisse:

SC König Nied SK Bad Homburg 1,5 - 6,5
FM Oliver Uwira  2201  FM Ryhor Isserman  2258  0 - 1
FM Peter Staller  2148  Egon Merkle  2149  0 - 1
Hendrik Zimmermann  2114  FM Ralf Dunsbach  2115  ½ - ½
FM Sebastian Gramlich  2118  Walter Schmidt  2154  0 - 1
Mike Rosa  1972  Ingo Hanemann  2120  ½ - ½
Gerd Graf  2135  Manfred Kroth  1992  ½ - ½
Richard Günzler  1910  Ramat Faqiry  1948  0 - 1
Sven Perlitz  1957  Peter Dertscheny  1966  0 - 1