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Gelungener Einstand in die Hessenliga-Saison

Saisonstart in der Hessenliga: Bad Homburg empfing die Gäste vom SC König Nied, die im Vorjahr beständig oben mitgespielt hatten. Andererseits konnte sich König Nied im Vergleich zu den anderen Teams nicht verstärken und wird vom LigaOrakel als abstiegsbedroht gehandelt.

Trotz oder gerade wegen dieser Prognosen galt es für die Kurstädter ein gefühltes Desaster wie zum Auftakt der letzten Saison zu vermeiden und eher an die vergangenen Erfolge gegen den SC König Nied (2008/09, 2011/12 und zuletzt 2012/13) anzuknüpfen.

Lange Rede kurzer Sinn: Es durfte wieder gespielt werden, Bad Homburg trat vollständig in Meldebesetzung an und hoffte auf ein ausgeglichenes Ergebnis an den vorderen und ein Übergewicht an den hinteren Brettern. Aber es gelang sogar besser, wie die Einzelergebnisse zeigen:

SK Bad Homburg SC König Nied 5,5 - 2,5
FM Ryhor Isserman  2270  FM Oliver Uwira  2241  1 - 0
Walter Schmidt  2143  Hendrik Zimmermann  2158  0 - 1
Alexander Haucke  2174  FM Peter Staller  2148  ½ - ½
FM Ralf Dunsbach  2129  Christof Goll  1997  1 - 0
Ingo Hanemann  2144  Mike Rosa  1999  1 - 0
Volker Novak  2076  Sven Perlitz  1962  ½ - ½
Richard Kaiser  2077  Richard Günzler  1912  1 - 0
Manfred Kroth  1999  Werner Seeger  2007  ½ - ½

Tatsächlich war nach ca. 2 Stunden schon so etwas wie eine Initiative der Gastgeber zu spüren, denn eine erste Bestandsaufnahme zeigte, das Bad Homburg meist besser stand.


Viel Platz für 8 Schachbretter: Bad Homburg spielt jeweils links.

So hatte das Spitzenbrett Ryhor Isserman schnell mit Schwarz die Initiative gegen den (zu) ungestüm vorpreschenden Oliver Uwira übernommen und schlug in der Diagrammstellung schon zu: 14. ... Sxa3!. Die Partie wurde dann noch ganz schön verwickelt, als der angeschlagene Fide-Meister mit Weiß um sich schlug - aber letztlich brannte nichts mehr an.

Den ersten vollen Punkt aber erzielte Ingo Hanemann, der einen Läufer von Mike Rosa fangen konnte und so entscheidendes Übergewicht erlangte. Zu dem Zeitpunkt hatte aber auch schon Ralf Dunsbach entscheidenden Bauernvorteil und den Sack machte er auf hübsche Weise zu: Schwarz versuchte, die Lage mit 20. ... Lh3 zu verwickeln, ging dann aber nach 21. Sb6! Txc5 22. exd4 Lxg2 23. dxc5 Lxf1 24. Txf1 sang und klanglos unter.

Es folgten ausgekämpfte Remisen von Mannschaftsführer Volker Novak, Manfred Kroth und einem sagenhaften Zeitnot-Gemetzel von Neuzugang Alexander Haucke (4 Züge in 9 Sekunden!). Damit stand es bereits 4½-1½, so dass der Sieg in trockenen Tüchern war.

Kämpferherz Richard Kaiser knetete aber weiter und konnte seinen Positionsvorteil zum Sieg verdichten, nicht ohne allerdings Hendrik Zimmermann von den Gästen gegen Walter Schmidt den hochverdienten Ehrentreffer zu gestatten.

Ein toller Auftakt, der Lust auf mehr macht. In drei Wochen trifft Bad Homburg auf den Oberliga-Absteiger aus Marburg, der nach einem 7½-½ Kantersieg gegen die schockierend schwach angetretenen Korbacher Schachfreunde erst mal der Tabellenführer ist. (W.S.)