Nachdem die Jugendliga des Bezirks Frankfurt in der letzten Saison so gut von unseren Kindern und Jugendlichen angenommen wurde, haben wir uns in diesem Jahr entschieden gleich 2 Mannschaften zu melden. Am heutigen 1. Spieltag ergab die Auslosung dann auch gleich den vereinsinternen Vergleich und so durften unser Nachwuchs sich gegeneinander messen. Für Bad Homburg 1 spielten Ian, Cornelius, Julian und Richard. Die 2. Mannschaft wurde von Fenja, Sarah, Jelena und Bea vertreten - ein Geschlechterkampf also.
Auftakt zur Jugendliga: Bad Homburg I - Bad Homburg II. Oder auch: Links die Mädels, rechts die Jungs.
In der Anfangsphase merkte man auch gleich wie wichtig es für die Kinder ist, auch Spielpraxis mit längerer Bedenkzeit zu sammeln. An allen Brettern kam es bereits in den ersten 10 Minuten zu taktischen Fehlgriffen, obwohl bei 45 Minuten Bedenkzeit pro Spieler(in) und Partie eigentlich wirklich ausreichend Zeit zum Nachdenken zur Verfügung steht. Die Mitschreibepflicht soll die Kinder noch dazu auch zum langsameren Spiel motivieren.
Nach einer knappen halben Stunde fiel die erste Entscheidung am 3. Brett. Jelena hatte sich ihren spielentscheidenden Materialvorteil von Dame und 2 Türmen sicher verwertet und brachte die Mädels 1:0 in Führung. Nachdem sie im 4. Zug erstmal einen Springer verschenkt hatte (siehe linkes Diagramm), holte sie sich kurz darauf das Material mit Zins und Zinseszins zurück.
Nach dem Schlagen (5. ... Dxg5) spielte sie nämlich 6. c3 Lc5 7. d4 und bei diesem Doppelangriff übersah Julian das der entblockte Läufer auch die Dame angreift. Der Rest der Partie lief dann relativ souverän ab.
Danach dauerte es eine weitere halbe Stunde bis Fenja die Führung auf 2:0 ausbauen konnte. Interessant war dabei ihre Abwicklung ins Bauernendspiel. Nachdem wir in der gestrigen Trainingseinheit gerade noch mal die Quadratregel wiederholt hatten, zögerte sie in der Diagrammstellung nicht, 37. Txf6 zu spielen um dann in aller Seelenruhe den a-Bauern in eine Dame umzuwandeln. Kurz darauf hat sich Ian dann auch geschlagen gegeben.
Kurz darauf fand Bea mit Turm und 2 Bauern weniger bei nur noch 30 Sekunden auf der Uhr eine letzte Angriffsmöglichkeit. In der Diagrammstellung spielte sie mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr 31. De5, um nach nach dem verlockenden 32. d7 gnadenlos den Turm auf a1 mit Schach zu schlagen was nur einen Zug später das erlösende Matt und den Sieg für die Mädels brachte. Kurz darauf konnte Cornelius dann einen seiner beiden Freibauern umwandeln und dann Sarah sicher matt setzen konnte.
Somit ging das Hinspiel mit 3:1 an die Mädels.
Nach 20 Minuten Pause inklusive dem obligatorischen Rennen und Toben folgte dann direkt das Rückspiel mit vertauschten Farben.
Ziemlich schnell ging es diesmal am 4. Brett, Sarah konnte sich zwar im 16. Zug über den Gewinn einer Qualität freuen, doch nach der kräftezehrenden 1. Runde einigte sie sich mit Richard nur einen Zug später auf Remis.
Ungefähr zeitgleich sorgte Sarah für die Führung. Nachdem sie sich schon recht früh über deutlichen Materialvorteil freuen durfte beendete sie die Partie mit einer wirklich sehenswerten Mattkombination. In der Diagrammstellung zog sie 27. Lxg7! Kxg7 28. Dh6+ Kg8 29. Tf8#.
Auch am 1. Brett dauerte es diesmal nicht viel länger. Nach einer eher unorthodoxen Eröffnungswahl von Jan (bereits der 4. Zug ist eine Neuerung in der chessbase Datenbank), konnte Fenja im 12. Zug einen Turm gewinnen und nur wenige Züge war ihr Königsangriff so unangenehm geworden das Jan sich die Mattkombination nicht mehr zeigen lassen wollte. Somit hatten die Mädels auch das Rückspiel schon gewonnen.
Viel Zeit ließen sich diesmal Jelena und Julian. Julian konnte im Mittelspiel eine Fesselung zu seinem Vorteil ausnutzen und einen Läufer gewinnen. Im dann entstandenen Endspiel opferte er seinen Läufer ganz cool gegen den gegnerischen Freibauern 47. Lxh2!!. um dann seinerseits kurz darauf mit der neu gewonnenen Dame das altbewährte Mattnetz für den gegnerischen König aufzuspannen.
So ging die Rückrunde mit 2,5:1,5 an die Mädels. Jungs, ich glaube ihr müsst euer Training intensivieren .
Ein großer Dank gebührt unserem Jugendleiter Matthias Siegmann für die reibungslose Organisation und die Bereitstellung von Getränken und kleinen Snacks! (J.G.)