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Oberliga: Achtbare Niederlage gg. Schöneck

Nur 5 Wochen nach dem glücklichen Oberliga-Aufstieg stand bereits das erste Spiel in der Oberliga Ost B an. Keine Schonfrist also - und es ging gleich gegen die Schachfreunde Schöneck, die dort längst etabliert sind und auch als Favorit ins Rennen gingen.

Bad Homburg konnte aus dem Vollen schöpfen und trat in Meldebesetzung an, was allerdings bei Schöneck auch fast gelang. Klar war, dass Schöneck an den vorderen Brettern nominelle Vorteile hatte, während die Hoffnung von Bad Homburg an den Brettern 6-8 auszumachen war.

Um es vorweg zu nehmen: es klappte nicht. In einem gut 4stündigen, aber sehr wohl ausgekämpften Match siegte Saison-Reisepartner Schöneck verdient mit 3½:4½.

Gute Spielbedingungen in der Erlenbach-Halle - bei übrigens strahlendem Sonnenschein. Hier die vorderen Bretter...
... hier die hinteren Bretter - bei ebenso strahlendem Sonnenschein.

Es gab keine Kurzremisen, das ist wohl etwas, was die Oberliga von der Hessenliga unterscheidet. Am schnellsten war die Partie von Jonas Lenz beendet: Überrascht von der gegnerischen Eröffnung improvisierte Jonas mit Schwarz - aber er traf offenbar die guten Züge. Im Diagramm zog er z.B. das prinzipielle 5. ... Dxb2, denn nach 6. Sxe4 Db4+ gewinnt Schwarz die Figur - sozusagen mit Gabel und Fesselung gleichzeitig - zurück.

Auch später folgten noch Bauernopfer auf beiden Seiten, ehe die Partie ausgekämpft remis endete.

Zu dem Zeitpunkt lag Egon Merkle positionell bereits weit hinten und konnte später die Partie auch nicht halten. Ein Lichtblick allerdings an Brett 6: Alexander Haucke war präzise auf eine erwartbare Holländische Variante vorbereitet und siegte im Sturmangriff. Im Diagramm hatte Schwarz zuletzt mit 15. ... De8 Entlastung gesucht - aber Alexander zog einfach 16. Sf4!, was die Partie praktisch entschied. Auch wenn Schwarz jetzt nicht mit dem Damentausch den Springer nach h5 lotste, er kam später trotzdem mit entscheidendem Effekt dort hin.

Alexander Haucke mit einem furiosen Start-Ziel-Sieg. Hier kurz vor der Aufgabe des Gegner.

In der Zwischenzeit hatten Ralf Dunsbach und Erwin Kaliski Remis-Stellungen auf dem Brett, während klar wurde, dass sich das mutige Spiel von Saison-Held Richard Kaiser nicht auszahlen würde: 2 Bauernopfer schlugen nicht durch.

Beim absehbaren Stand von 2½:3½ für die Gäste aus Schöneck liefen nur noch die beiden Schwarzpartien der vorderen Tische. In beiden war Bad Homburg zumindest gefühlt die ganze Zeit unter Druck, auch wenn die Eröffnung zunächst bequemes Spiel verheißen sollte.

Beide endeten dann mit der Zeitkontrolle mit einem Remis: Walter Schmidt nach purer Verteidigung, Behrang Sadeghi allerdings inzwischen aus der Position der Stärke heraus: Im Diagramm bot der IM mit Weiß nach zuletzt 39. Kg2-g3 ein Remis, das Schwarz angesichts seiner knappen Restbedenkzeit kaum ablehnen konnte.

Insgesamt geht die knappe Niederlage in Ordnung. Wenn sich Bad Homburg weiter so schlägt, fallen irgendwann auch irgendwo Punkte ab. Vielleicht am ersten Doppelspieltag in Gernsheim?

Die Einzelergebnisse:

SK Bad Homburg SF Schöneck  3,5-4,5 
FM Sadeghi, Behrang  2100  IM Konopka, Michal  2373  ½-½
FM Dunsbach, Ralf, Dr.  2145  FM Marchio, Enrico, Dr.  2277  ½-½
Schmidt, Walter  2191  FM Heinatz, Thomas  2270  ½-½
Kaliski, Erwin  2147  Nazarenus, Moritz  2213  ½-½
Lenz, Jonas  2089  Meyer, Kai-Christian  2194  ½-½
Haucke, Alexander  2140  Kirchner, Markus  1989  1-0
Merkle, Egon  2106  Weiss, Matthias  1931  0-1
Kaiser, Richard  2088  Müller, Achim  1945  0-1