Mit zwei (!) Stammspielern waren in diesem Match der 3. Mannschaft alle Partien hart umkämpft, und leicht hätte es auch anders ausgehen können beim 4:2 gegen die TG Niederrad.
Ein gutes Beispiel dafür war das Brett 5, an dem Pedro Miyake seinen ersten Einsatz in dieser Spielklasse feierte. Er beherrschte seine Eröffnung gut und kam mit zwei gesunden Figuren plus Bauer für einen Turm ins Mittelspiel, wo er es bis zum glatten Mehr-Läufer brachte - den er plötzlich wieder hergab, weil er wohl ein Matt gesehen hatte, das dann doch keines war. Im entstandenen Turmendspiel konnte er sich mit dem letztendlichen Remis noch glücklich schätzen.
Nach dem Spielverlauf wird Pedro etwas enttäuscht sein. Trotzdem, es war eine Erfahrung, und der halbe Punkt war nützlich.
Im Bestreben, keine ausgeglichene Stellung zuzulassen, stand Uwe Bjørknes fast die gesamte Zeit eher ungünstig, bevor er von einigen Ungenauigkeiten seines Gegners profitieren und das Turmendspiel gewinnen konnte.
Als Nächstes fuhr Hellmuth Lebermann am Spitzenbrett den vollen Punkt ein. Während er eine leichte Initiative am Königsflügel besaß, wurde Weiß auf der anderen Seite aktiv und erzielte ein positionelles Übergewicht, mit dem bestimmt auch mehr drin war. Stattdessen machte sich ausgerechnet auf Gegners Flügel Hellmuths a-Bauer auf den Weg - und kam, etwas unerwartet für alle, durch. Voilà.
Michael Knittel hatte es gegen einen starken Spieler von Anfang an schwer und geriet in ein Mittelspiel mit sehr aktiven gegnerischen Leichtfiguren, das einen Bauern und eine beschädigte Bauernstruktur kostete. Im abschließenden Doppelturm-Endspiel mit zwei Bauern weniger war Michael chancenlos, obwohl er sich noch tapfer wehrte.
Die größte Überraschung gab es an Brett 2, an dem Ulrich Knuplesch sich durchsetzte und den Tagessieg sicherstellte. Bei entgegengesetzten Rochaden erreichte er den größeren Raumgewinn und die gefährlicheren Drohungen, gegen die sich schließlich nichts mehr erfinden ließ. Ein schöner Sieg über einen wesentlich höher gewerteten Gegner.
Mutig hatte Justus, Jahrgang 2011, die Aufgabe übernommen, an Brett 3 mit Schwarz zu spielen, und gab in einer spannenden und inhaltsreichen Partie Probe seines beachtlichen Talents. Nachdem er im Mittelspiel mit einer eindrucksvollen Bauernlawine (e5, f5, g5) vorgerückt war, behielt er durch einen festgesetzten Läufer auf f3 gegenüber einem restlos eingeklemmten auf g1 eindeutig die Oberhand. Leider schob er nun den falschen Bauern vor, und statt des endgültigen Durchbruchs entstand eine ausgeglichene Stellung. Gefolgt von einer verlorenen, in der sein Gegner jedoch nicht die richtige Fortsetzung fand und am Ende in das Remis einwilligte, das inzwischen auch tatsächlich auf dem Brett war.
Ein Match auf Augenhöhe mit dem besseren Ausgang für uns. Gut gekämpft! (U.B.)
Die Einzelergebnisse:
Bad Homburg III | Niederräder TG | 4,0-2,0 | ||
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Lebermann, Hellmuth | 1864 | Schneider, Walter | 1681 | 1-0 |
Knuplesch, Ulrich | 1460 | Mahler, Peter | 1715 | 1-0 |
Mandalka, Justus | 1547 | Faulstich, Kurt | 1599 | ½-½ |
Knittel, Michael, Dr. | 1551 | Schulmerich, Felix | 1533 | 0-1 |
Miyake, Pedro | ---- | Suliman, Hafiz | 1515 | ½-½ |
Björknes, Uwe | 1792 | Tsakmakis, Stelios | 1246 | 1-0 |