Am zweiten Spieltag der Saison 2015/16 empfing die zweite Mannschaft die Schachfreunde aus Obertshausen, die zwischenzeitlich auch schon zum Establishment der Landesklasse Ost zählen und mit Bad Homburg zu denjenigen Mannschaft zu rechnen sind, die sich mehr nach unten denn nach oben orientieren müssen.
Nach der unglücklichen Erstrundenniederlage gegen Oberursel mussten unbedingt Punkte gegen einen besiegbar erscheinenden Ligakonkurrenten her, wollte man sich nicht schon frühzeitig in den unmittelbaren Abstiegskampf begeben müssen. Da mit der kompletten gemeldeten Mannschaft angetreten werden konnte, waren die Voraussetzungen hierfür als günstig einzuschätzen, und der Gast aus Obertshausen musste auch nur einen Reservisten aufbieten.
Eine Stunde war etwa gespielt, als erste Tendenzen in den Spielanlagen zu erkennen waren und auf einen langen und ausgeglichenen Wettkampf hindeuteten. Am Spitzenbrett hatte Ramat Faqiry als Schwarzer ebenso wie sein Gegenüber lang rochiert, wobei seine Königsstellung den etwas gefährdeteren Eindruck hinterließ. Hellmuth Lebermann baute sich solide auf und stand ausgeglichen.
Blick auf die Bretter 5-7 (vrnl): Helmut Heiming, Otto Reimer und Günter Horny.
Mehr riskierte da schon Jan Goetz an Brett 3, der als Nachziehender gegen eine unkonventionelle Eröffnung seines Gegners bereits in der Eröffnung ein Bauernopfer brachte und diesen damit entsprechend unter Druck setzen zu versuchte. Ungewohnt solide eröffnete dagegen Paul Lenhart und baute damit ein kontrolliertes Druckspiel auf.
Sowohl bei Helmut Heiming als auch an Günter Horny eröffneten die Gegner mit Königsindisch im Anzug, was zu einem schwerblütigen Spielverlauf führte. An den verbleibenden Brettern hatten es hingegen Otto Reimer und Walter Heil mit Sizilianern zu tun, was auch zu wesentlichen lebhafteren Stellungen als bei deren Brettnachbarn führte.
Die erste Entscheidung in diesem Wettkampf fiel dann an Brett 3. Jan Goetz konnte seinen Gegner zwar dauerhaft beschäftigen, was aber langfristig mit weiterer Materialreduzierung einherging und schließlich zu einem Remis führte.
Am Brett von Hellmuth Lebermann konnte keiner der beiden Kontrahenten einen entscheidenden Vorteil erlangen, so dass man sich auch hier friedlich einigte. Nicht mehr überraschend kam dann die Niederlage am Spitzenbrett, nachdem der Weißspieler aus Obertshausen das freiere Spiel hatte und entsprechend den vollen Punkt einfuhr.
Dies sollte die einzige Niederlage an diesem Nachmittag für Bad Homburg sein und trotz des zwischenzeitlichen 1:2-Rückstands ließ ein Blick auf die restlichen fünf noch spielenden Bretter Zuversicht aufkommen.
In der Tat steht die Königsstellung von Ramat Faqiry (hinten) etwas offen.
Als nächster konnte Walter Heil einen Sieg vermelden, nachdem am Damenflügel seine Bauern gewaltig den Vorwärtsgang einlegten und nur unter Hergabe von Material aufzuhalten waren. Kurz danach folgte Helmut Heiming mit einem vollen Punkt, nachdem er die Angriffsversuche seines Gegners kontern konnte.
Zwischenzeitlich gelang es auch noch Paul Lenhart, die Qualität zu gewinnen und dann einen vollen Punkt einzufahren, was eigentlich gegen Ende des Mittelspiels nicht mehr unbedingt erwartet werden konnte. Bei Otto Reimer standen neben den Bauern noch alle Schwerfiguren auf dem Brett und keine Seite konnte mehr Gewinnversuche unternehmen.
Angesichts dieses Spielstandes unterließ es Günter Horny, mit 2 Leichtfiguren gegen einen Turm bei jeweils 4 sich gegenüber stehenden Bauern endlose Gewinnversuche zu unternehmen, und erzielte mit diesem Remis den 5:3-Endstand. (G.H.)
Die Einzelergebnisse:
SK Bad Homburg II | SC Obertshausen | 5,0-3,0 | ||
---|---|---|---|---|
Faqiry,Ramat | 1959 | Baumgartl,Günther | 1960 | 0-1 |
Lebermann,Hellmuth | 1879 | Reitz,Gerhard | 1847 | ½-½ |
Goetz,Jan | 1878 | Rahimi,Safihalla | 1961 | ½-½ |
Lenhart,Paul | 1889 | Specht,Sebastian | 1699 | 1-0 |
Heiming,Helmut, Dr. | 1859 | Justinger,Wolfgang | 1968 | 1-0 |
Reimer,Otto | 1843 | Lotz,Ralf | 1792 | ½-½ |
Horny,Günter | 1823 | Lietzau,Olaf | 1730 | ½-½ |
Heil,Walter | 1789 | Rüll,Michael | 1706 | 1-0 |