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4. Platz beim Staufer-Open

Der Schwäbisch Gmünder Turm ist nicht ganz so weiß wie der Bad Homburger 😉

Wie auch schon in den Vorjahren gehörte das diesjährige Staufer-Open zum schachlichen Jahresauftakt des Bad Homburger Turnierkalenders.

Die Besonderheit bei diesem Turnier ist, dass Simon M. Claus, Vorsitzender der Hessischen Schachjugend und der SJ Herborn, ein großes Ferienhaus mietet, in dem erneut über 60 hessische Schachspieler während des Turniers wohnten. Simon kümmert sich mit ein paar Helfern während der ganzen Zeit darum, dass der Esstisch zu allen Mahlzeiten reich gedeckt ist. Es sind ausreichend Schach- und Gesellschaftsspiele im Gepäck und so entsteht eine unvergleichliche kameradschaftliche Atmosphäre in der die zumeist jugendlichen oder jung gebliebenen Teilnehmer viel Spaß haben. Auch dabei ist der hessische Trainerstab der die hessischen Kaderspieler auf die Partien vorbereitet. Auch Frieda und Fenja hatten sich im Hessenhaus einquartiert und hatten eine tolle Woche.

Von den insgesamt 566 Teilnehmer starteten 299 im B-Turnier, darunter auch unsere 3 Kurstädter Frieda, Fenja & Jan. Alle 3 legten los wie die Feuerwehr. Nach 4 Runden lagen sie kumuliert auf 9,5 von 12 möglichen Punkten und es wurden schon Rufe nach einem 4. Spieler für die Mannschaftswertung laut 😉

Fenja

Fenja hatte besonderes Losglück und durfte sich in allen 9 Runden über Gegner freuen, deren DWZ zwischen 140 und 230 Punkten über ihrer eigenen lag. das Punkte gegen solche Kaliber keine reinen Zufallstreffer mehr sind, belegen ihre 4 Punkte die sie gegen diese starken Gegner holte. Ihre Belohnung dafür sind knapp 120 neue DWZ-Punkte und ein Platz in der Endtabelle 10 Plätze über ihrer Einstufung in der Startrangliste.

In der Diagrammstellung hatte sie sich bereits fast 20 Züge lang gegen einen Königsangriff ihres Gegners gewehrt den dieser mit einem Läuferopfer eingeleitet hatte und war mit ihrem König vom Königs- zum Damenflügel gewandert. Jetzt übernahm sie mit 38. Dc1 endlich die Initiative und als sie nur 5 Züge später mit einem Doppelangriff einen schwarzen Turm erobern konnte, gab ihr Gegner auf.

Frieda mit Tigermaskottchen

Frieda erreichte mit 4,5 Punkten sogar genau 50% was ihr in der Abschlusstabelle sogar einen Platz 20 Positionen über ihrer Einstufung in der Startrangliste einbrachte. Da auch sie lediglich in 1 der 9 Runden als nomineller Favorit ans Brett ging, darf sie sich auch über einen ordentlichen DWZ-Zugewinn freuen und kommt wieder über 1600.

In der Diagrammstellung belegte sie ihre taktische Stärke mit 14. ... Sxc3 was ihr nach 15.Dxc3 Dg5+ 16.Le3 Dxg2 17.Lxe6 Txe6 18.Lc5 e4 nebst exf3 2 Mehrbauern und Initiative einbrachte die sie keine 10 Züge später mit einem sauberen Schwerfigurenmatt verwertete.

Siegerehrung B-Turnier mit Jan (Bildmitte)

Den Vogel abgeschossen hat diesmal jedoch ausnahmsweise der Berichterstatter selber, nachdem ich meine DWZ in der letzten Saison auf ein 6-Jahrestief herunter gespielt habe und bei meiner letzten Staufer-Open-Teilnahme 2018 sogar in der 2. Runde 6-zügig Matt gesetzt wurde, war das Ziel diesmal eigentlich nur mich nicht gegen aufstrebende Schach-Kids zu blamieren. Doch ohne Niederlage und nur 4 Remis belegte ich mit 7 Punkten und der zweithöchsten Buchholzwertung aller Teilnehmer den überraschenden 4. Platz (von Startranglistenplatz 34 kommend) und darf mich neben dem Geldpreis wohl auch noch über einen stattlichen DWZ-Zugewinn freuen.

Eine nette "petit combination" gelang mir in Runde 6 als sich mein Gegner in ausgeglichener Stellung (s. Diagramm) für 28. ... Dd6 entschied. Nach 29.Se4 De7 30. Sf6+ war die Partie praktisch schon entschieden. Dennoch war ich mir nicht ganz sicher welcher Konter Schwarz vielleicht noch setzen konnte und verbrauchte weitere 28 Minuten Bedenkzeit für die noch folgenden 6 Züge. Bei meinerseits knapper werdender Bedenkzeit folgten noch 30. ... Kf8 31.Tc7 Td8 32.Dd4 e5 33.Da7 Lf5+ 34.Ka1 Tc8 wobei mein Gegner nun nach 35. Sxh7+ Kg8 und 36.Txc8+ aufgab.

Die Spielbedingungen waren erneut hervorragend, die Organisation vom wie auch die Stimmung im Hessenhaus waren grandios und somit ist das Staufer-Open allemal eine Reise wert.
Ein großer Dank gilt all den fleißigen Organisatoren & Helfern die dieses erst möglich machen.

Detaillierte Ergebnislisten und Auswertungen gibt es auf der Homepage des Ausrichters.

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der Turnierwoche: