In der Bezirksliga reisten am Sonntag fünf Jugendliche und ihr Trainer, der kurzfristig für seine Tochter Fenja eingesprungen war, nach Sossenheim und besiegten dort die dritte Mannschaft von Frankfurt-Nord klar mit 5.5 : 0.5.
An einigen Brettern hätte es auch anders kommen können, aber das ist wahrscheinlich immer so.
Aber so recht wollte das mit den Verstärkungen nicht klappen und so konnte Bad Homburg VI, bestehend aus den Stammspielern Maximilian und Danail sowie dem Edelreservisten Hellmuth und dem nominellen Kreisklassen Spitzenbrett Ilya, auf Augenhöhe dem Papiertiger begegnen.
Das gab es im Schachklub Bad Homburg noch nie: Wenn am kommenden Sonntag die neue Mannschaftsrunde beginnt, werden die Kurstädter mit 8 Mannschaften antreten.
Hinzu kommen voraussichtlich eine Frauenmannschaft auf der Hessenebene sowie 1-2 Jugendliga-Mannschaften.
Der Deutsche Schachbund plant schon länger eine Reform der 2. Bundesliga. Das Ziel ist die Professionalisierung Mannschaften in der 2. Liga, um künftig den Strukturumbruch, mit dem die Aufsteiger zurecht kommen müssen, zu verringern und so häufige Rückzüge in der 1. Bundesliga zu reduzieren.
In diesem Herbst soll nun final über die neue Struktur entschieden werden, die Beratungen auf Landesebene und in den Entscheidungsgremien haben offenbar begonnen.
Am nächsten Freitag, dem 22. Juli um 19:30 Uhr, findet die Mannschaftsbesprechung für die Bezirksmannschaften in der kommenden Saison statt. Das Oberliga-Team ist bereits festgelegt.
Es war ein undankbares letztes Heimspielwochende in der Oberliga: Große Hitze und ein Tabellenstand für alle 4 Mannschaften, der keinen großem Kampf erzwang.
So reisten die beiden Erfurter Mannschaften deutlich unterbesetzt an, Corona macht es dort noch zusätzlich schwer. Aber auch Bad Homburg schaffte es am Samstag leider nicht, alle 8 Bretter zu besetzen.
Es war ein Fernduell mit Oberursel, aber die letzten beiden Spieltage gingen leider mit jeweils 3,5:4,5 verloren und besiegelten so den Abstieg der Bad Homburger Reserve - erst im letzten Jahr aufgestiegen - aus der Landesklasse Ost.
Am Ende haben 3 Punkte gefehlt, was viel aussieht. Aber alleine die Brettpunkte zeigen, dass mehr drin war.
"Oberursel macht Ernst!", das war der erste Eindruck, als die Aufstellungen zum Oberliga-Derby bekannt wurden.
Die Nachbarn waren erstmals in dieser Saison mit allen 4 Internationalen Meistern angetreten und ließen sich auch sonst nicht lumpen (zur Erinnerung: Das gab es in grauer Vorzeit schon einmal).
Ein Wunder war das nicht, denn im Fernduell mit SV Wiesbaden benötigt der SV Oberursel auch viele "kleine Punkte" (Jacek) und nicht nur schöde Siege.
Natürlich war Bad Homburg jetzt erst recht Außenseiter, aber das machte nach dem gestrigen Erfolg niemandem etwas aus und alle freuten sich auf hochwertige Partien.
"Was gibt es eigentlich nächstes Wochenende zu gewinnen?", das war die Frage von Jan zum Abschluss des letzten Super-Titel-Wochenendes. Die Antwort: Einen Klassenerhalt in der Oberliga!
Der scheint nämlich heute Bad Homburg gelungen zu sein. Mit einem 4,5:3,5 über den SK Marburg sollten die Kurstädter jetzt auf der sicheren Seite sein.
Leider wurde am Vormittag eine kurzfristige Unpässlichkeit bekannt, so dass Bad Homburg schon wieder mit 7 Leuten antreten musste. Aber das führt ja auch schon damals zu einem Sieg - warum also nicht gegen Marburg?